Etwa 2,2 der 3,3 Millionen Einwohner der Mongolei leben aktuell in der Hauptstadt Ulan Bator. Viele von ihnen kommen aus ländlichen Regionen und versuchen, oft vergebens, sich in der Hauptstadt eine Existenz aufzubauen. Eine ganze Generation junger Mongolen und Mongolinnen wächst zwischen den Wohnblöcken neu hochgezogener Siedlungen oder in immer größer werdenden sogenannten Ger-Siedlungen (Jurten-Siedlungen) der Stadt auf. Dort haben jene, die weder Anschluss noch Perspektive in der modernen Stadt gefunden haben, ihre Zelte aufgeschlagen und leben von der Hand in den Mund. Nicht selten bleiben die Kinder dieser ‚Glückssucher’ dabei auf der Strecke. Jenseits der Stadt in den Weiten des Landes bleiben die Kinder von einer Gesundheitsvorsorge meist unerreicht, in der Stadt verhindert dann die Armut der Familien eine angemessene Gesundheitsversorgung.
Die MKF versucht, die Kinder an beiden Enden des Spektrums zu erreichen.
Nachdem sich das Projekt in den vergangenen Jahren auf die Behandlung von Kindern in Waisenhäusern und Kindertagesstätten konzentriert hat, soll bis zum Jahr 2024 eine signifikante Zahl von Kindern in den Ger-Bezirken außerhalb der Stadt erreicht werden. Hierfür werden temporäre Kliniken in jenen Bezirken etabliert werden, in denen die bedürftigen Kinder leben.
Aber auch unsere Dental Treks, die Kinder auf dem Land erreichen sollen, werden ausgeweitet werden. Haben wir mit unseren Treks bislang ausschliesslich die Rentierleute (Tsaatan Bevölkerung) im Norden des Landes behandelt, werden wir in 2021 weitere Stationen im Westen und Osten mit unseren mobilen Zahnarztpraxen aufsuchen. Für die kommenden drei Jahre planen wir mindestens zwei große ländliche Touren mit zwei bis drei Standorten im Westen und Osten der Mongolei.
Dank fortlaufender Unterstützung durch Spenden konnte die MKF bisher in Waisenhäusern und Kindertagesstätten erfolgreich 949 Kinder behandeln…
Zusätzlich konnten weitere 35 Kinder in der Provinz Selenge Aimag von der MKF behandelt werden. Dies geschah im Rahmen eines Zahnerhaltungsprogrammes, das Unterricht zur Prophylaxe sowie die Behandlung einschloss. Iniziiert und finanziert wurde dies durch Altan Taria, ein dort ansässiges Familienunternehmen (Mehlproduzenten).
Im Jahr 2018 hat die MKF ihren ersten Dental Trek, eine 2000 km lange Reise in entlegene ländliche Gebiete der Mongolei unternommen. Diese Reisen sollen jährlich wiederholt werden mit dem Ziel, regelmässige Unterstützung auch in Gebieten zu leisten, die über keine angemessene zahnärztliche Versorgung verfügen. Während der jährlich stattfindenden Dental Treks konnten bislang weitere 1.167 Kinder behandelt werden.
Ein wichtiges Ziel des Projektes ist die Qualitätssicherung. Die beiden Projektleiterinnen koordinieren die Einsätze der teilnehmenden Praxen, begleiten den gesamten Prozess und gewährleisten auf diese Weise die spezifisch notwendige Behandlung eines jeden behandelten Kindes. Nach Abschluss jeder Behandlung wird die Qualität der Arbeit und des verwendeten Materials durch ein Mitglied des behandelnden Teams zusammen mit einer der beiden Gründerinnen abschließend begutachtet. Erst wenn alle Kinder einer Einrichtung behandelt und die Behandlung positiv begutachtet wurde, wird das Honorar an die Praxen ausgezahlt. Zur Sicherung gleichbleibender Qualität werden die Dental Treks von Frau Schmidt-Corsitto begleitet.
Durch Aufklärungsprogramme, individuelle Zahnbehandlungspakete und regelmäßige Routinechecks gewährleistet die MKF eine nachhaltige Verbesserung der Zahngesundheit und somit des Lebens dieser unterprivilegierten Kinder.
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